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Kreisrollen sind alle Rollen, die dem Kreis helfen sich zu verwalten. Diese Rollen ähneln dem was viele Organisationen sowieso machen, mit ein paar soziokratie spezifischen Ergänzungen. 

Verschiedene Personen füllen unterschiedliche Rollen aus; es ist möglich, mehr als eine Rolle zu übernehmen. Bei einigen Rollen ist das schwieriger hinzubekommen. In der Praxis ist es zum Beispiel schwierig, sich gleichzeitig um die Moderation und das Schriftführen zu kümmern. Daher empfehlen wir, dass Schriftführung und Moderatorin von zwei verschiedenen Personen besetzt werden. Manche Kombinationen passen gut zusammen, wie z. B. Schriftführung und Logbuchführung. Bei Rollen in der Soziokratie geht es im Allgemeinen nicht um Macht, sondern darum aufzupassen. Die Kreisleitung ist sich des Kreises in seinem größeren Kontext (im Laufe der Zeit, in der Organisation) bewusst. Der*die Delegierende achtet darauf, was an den nächstgrößeren Kreis weitergegeben werden muss. Die Schriftführung kümmert sich um die Aufzeichnungen des Kreises und deren Verbreitung. Die Rolle der Moderation ist es, sich während der Kreissitzungen auf den Prozess zu konzentrieren. Ein*e Logbuchführer*in kümmert sich um Richtlinien und Dokumente für die gesamte Organisation. So können wir sicherstellen, dass die Kreismitglieder gemeinsam das Meiste aus ihren Anstrengungen und ihrer kostbaren Sitzungszeit hereausholen. 

 

Kreisleitung

i.     Was macht die Kreisleitung?

Die Rolle der Kreisleitung besteht aus folgenden Aufgaben:

  • Operationen des Kreises im Blick behalten 
  •  Entscheidungen und Interessen im nächst größeren Kreis kommunizieren. 

Die Kreisleitung trifft zeitkritische operative Entscheidungen. Da Entscheidung über Richtlinien mit Konsent getroffen werden, agiert die Kreisleitung im Rahmen der Kreisrichtlinien. 

Teil der operativen Führung ist es, die Prozesse in Gang zu halten und auf die Gesamtheit des Kreises zu achten. Was muss als nächstes getan werden? Tun die Mitglieder des Kreises, wozu sie sich verpflichtet haben? Wer braucht einen Check-in, und was könnte nötig sein, damit der Betrieb reibungsloser läuft? Was muss kommt aus einem frößeren Kreis und muss hier geschehen? (Im Fall von ELC – was kommt vom Coach, das im ELC bekannt sein/erledigt werden muss?)

Mir gefällt das Bild einer Baustelle: Der Bauplan ist die Politik. Bei den Bauarbeiten handelt es sich um Operationen; jedes Stück Platte muss mit dem Bauplan in Einklang gebracht werden. Die Kreisleitung ist sich der Politik bewusst und sorgt dafür, dass Dinge erledigt werden. Es ist wichtig, dass jemand auf die Gesamtheit achtet. 

Ein weiteres Beispiel: Stellt euch einen Mitgliederkreis vor. Jede Operation erfolgt innerhalb des vom Mitgliederkreis vorgegebenen Rahmens. Zu den operativen Tätigkeiten eines Mitgliedschaftskreises könnten Öffentlichkeits-, Orientierungs- und Fortbildungsmaßnahmen gehören. Der Kreis legt fest, wer für die Kommunikation mit Personen zuständig ist, die sich an die Organisation wenden, um Informationen über die Mitgliedschaft zu erhalten, und wie dies gehandhabt wird. Die Kreisleitung sorgt dafür, dass das tatsächlich passiert indem sie bei Leuten nachhakt oder auf allen nötigen Ebenen koordiniert, sodass alles glatt läuft. 

ii.    Wer wählt die Kreisleitung aus?

Welcher Kreis die Kreisleitung auswählt, hängt von der Art der Organisation ab. In einer hierarchischen Organisation (wie einem Unternehmen) wird die Kreisleitung von oben nach unten ausgewählt. Traditionell ist die Kreisleitung die Verbindung von oben nach unten, während der*die Delegierende die Verbindung von unten nach oben ist (siehe Kapitel 5 über doppelte Kopplung). In einer horizontelleren Organisatoin kann die Kreisleitung vom Kreis selbst gewählt werden. Dann wird nur noch die Bestätigung des nächstgrößeren Kreises erfragt. 

Diese beiden Szenarien sind in diesem Diagramm dargestellt. Da Kreisrollen und Mitgliedschaft in einem Kreis immer auf Konsent beruhen, (eine Person gibt Konsent zur Mitgliedschaft in einem Kreis und der Kreis gibt Konsent zu einem neuen Mitglied) ist in keinem dieser beiden Szenarien eine Dynamik der Machtausübung. 

[/et_pb_text][et_pb_image src=”https://www.sociocracyforall.org/wp-content/uploads/2019/08/selection-leader.png” align=”center” _builder_version=”3.25.4″ max_width=”62%” max_height=”1000px”][/et_pb_image][et_pb_text _builder_version=”3.27.4″]Jedes Mal wenn ein existierender Kreis einen neuen Kreis bildet, wählt der existierende Kreis eine Leitung für den neuen Kreis. 

Delegierende

Jeder Kreis wählt eine*n Delegierende, der am nächstgrößeren Kreis teilnimmt. Die*der Delegierende dient als “Bottom-up”-Verbindung zwischen den einzelnen Kreisen, vom untergeordneten zum übergeordneten Kreis.  Die*der Delegierende nimmt in beiden Kreisen als vollständiges Mitglied teil. Um eine doppelte Kopplung zu erwirken, kann die*der Delegierende nicht dieselbe Person sein wie die Kreisleitung. 

Mehr als eine Stimme aus einem Kreis im nächstgrößeren Kreis zu hören, fördert den Informationsaustausch und die Transparenz innerhalb einer Organisation. Eine zweite Stimme ist besonders nützlich, wenn innerhalb eines Kreises Unstimmigkeiten bestehen, die vertreten werden müssen. (In manchen Kontexten ist es möglich, doppelte Kopplung zu umgehen, wenn gleiche Stimmberechtigung und Transparenz durch andere Mittel gesichert werden.) 

Die*der Delegierende nimmt an den Sitzungen des nächstgrößten Kreises teil. Die*der Delegierende berichtet aus dem eigenen Kreis und sorgt dafür das Themen oder Sorgen des eigenen Kreises dort gehört werden. 

 
[/et_pb_text][et_pb_image src=”https://www.sociocracyforall.org/wp-content/uploads/2019/08/Screen-Shot-2019-07-30-at-5.39.06-PM.png” align=”center” _builder_version=”3.25.4″ max_width=”57%”][/et_pb_image][et_pb_text _builder_version=”3.27.4″]

Schriftführende*r

Jeder Kreis wählt eine*n Schriftführende*n, die*der Notizen macht und die Protokolle innerhalb der Organisation veröffentlicht. In einigen Organisationen kann die Rolle der*s Schriftführenden (auch Kreisadministration genannt) auch darin bestehen, die Kreistreffen anzukündigen, die Tagesordnung in Absprache mit den anderen Kreismitgliedern vorzubereiten und Studienmaterialien und Vorschläge zu verteilen. Die*der Schriftführende verfolgt auch, was auf die Tagesordnungen der Sitzungen gesetzt werden muss, insbesondere, wenn eine Richtlinie überarbeitet werden muss oder wenn eine neue Wahl für eine Rolle ansteht, deren Laufzeit ausläuft. Als Verwalter*in der Unterlagen deutet die*der Schriftführende die Richtlinien, wenn Fragen auftauchen.

 

 Wieso Notizen und Protokolle in der Soziokratie so wichtig sind

Da Entscheidungen in der Soziokratie in kleinen, konzentrierten Kreisen getroffen werden, ist es für den Kreis und die Organisation von entscheidender Bedeutung, dass die Sitzungsprotokolle nicht nur aufgeschrieben, sondern auch an die große Gruppe verteilt werden und zugänglich bleiben – ansonsten würde niemand von neuen Richtlinien erfahren, die einen betreffen könnten. Ebenso wichtig ist es, die Protokolle zugänglich zu halten. In größeren Organisationen kann die Logbuchführung (Festhalten und Aktualisieren aller Richtlinien an einem zentralen Ort) von einer anderen Rolle, der*m Logbuchführenden, übernommen werden. In kleineren Organisationen ist dies in der Regel Teil der Aufgabe der*des Schriftführende*n. Wie auch immer, es ist wichtig the Aufgaben zu definieren, die von der*dem Schriftführende* erwartet werden. 

 

Moderation

Jeder Kreis wählt eine*n Moderator*in aus, der*die die Kreistreffen leitet. Der*die Moderator*in bereitet die Tagesordnung der Sitzungen vor und führt den Kreis durch alle Schritte der Entscheidungsfindung. Die*der Moderator*in plant zukünftige Sitzungen mit der Kreisleitung.  

Warum ist die Kreisleitung nicht die*der Moderator*in?

Die Kreisleitung kann die Moderation übernehmen, wenn das für Ihren Kreis gut funktioniert. Da sich die Fähigkeiten einer Kreisleitung sehr von denen einer*s Moderatorin*s unterscheiden, trennt die Soziokratie diese beiden Rollen, so dass wir sie bewusst ausüben können. Vielleicht gibt es in Ihrem Kreis jemanden, der beides gut kann, aber es gibt viele Beispiele für große Führungspersönlichkeiten, die keine Freude an der Moderation haben und umgekehrt. Die Rolle der Kreisleitung verlangt in der Regel nach einer Person, die ein*e Macher*in ist, die gut darin ist, Menschen zur Verantwortung zu ziehen und darauf zu achten, was getan werden muss. Ein*e Moderator*in muss sich vor der Gruppe wohlfühlen, auf den Prozess achten, zuhören und zusammenfassen können. Natürlich sind diese Definitionen begrenzt, aber um es auf den Punkt zu bringen: Die Kreisleitung muss die inhaltliche Ebene des Kreises beherrschen, während die*der Moderator*in auf der Prozessebene kompetent sein muss. Wir haben viele Beispiele für große Führungspersönlichkeiten gesehen, denen es keinen Spaß macht, zu moderieren. Außerdem macht es Sinn, dass die Kreisleitung während der Sitzung vollen Fokus auf die Inhalte legen kann, während der*die Modertor*in die Prozessebene am Laufen hält.  

Gruppen fragen oft, ob sie die Moderation einfach “teilen” können. Die Antwort lautet: Ja, die Moderation kann unter zwei Bedingungen zwischen den Mitgliedern gewechselt werden. (1) Nur eine Person ist Moderator*in pro Sitzung (es sei denn, es gibt einen guten Grund, einzuspringen, z. B. wenn der Moderator stark an einem Ergebnis hängt oder durch eine Situation ausgelöst wird). (2) Wenn die Moderation über die Sitzungen hinweg rotiert, muss klar sein, wer für die Vorbereitung der Tagesordnung verantwortlich ist – rotiert diese ebenfalls, oder rotiert nur die eigentliche Moderation? Die Vorbereitung der Tagesordnung ist ein wichtiger Bestandteil einer effektiven Entscheidungsfindung. Während der Vorbereitung der Tagesordnung denkt die*der Moderator*in – idealerweise zusammen mit der Kreisleitung und der*dem Schriftführenden – über die nächsten Schritte für jeden Tagesordnungspunkt nach: Machen wir uns ein Bild, ist ein Vorschlag fertig, sind alle Personen anwesend, die wir dabei haben wollen, um Feedback zu sammeln oder eine Entscheidung zu treffen? Die bloße Aufnahme eines Punktes in die Tagesordnung ist keine Garantie für eine effektive Sitzung. Deutlich damit zu sein, was realistisch und als nächster Schritt gewollt ist kann die Prodkutivität des Kreises erhöhen und wird hoch geschätzt werden.  Der Kreis kann die Moderation trotzdem verteilen indem sie kurze Laufzeiten für die Moderationsrolle hat. Also z.B. alle vier oder fünf Sitzungen offene Wahlen haben und so jemand anderem ermöglichen die Rolle zu übernehmen. Auf diese Art und Weise ist immer noch deutlich wer für die Tagesordning und Moderation in einer Sitzung zuständig ist. 

  
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